Beim Haustürwahlkampf in Lähden traf ich auf Rainer Hüring, der kurz zuvor aus dem Hochwasserkrisengebiet zurückgekehrt war, wo er von Ahrweiler bis Myschoß unterstützt hat. Auch weitere Lähdener hatten Hilfsgüter in die Krisenregion transportiert.
Hier ein paar beeindruckende Einblicke, die ich von Rainer bekommen habe…
Mit einem großen 20-Tonnen „Dumper“ machte er sich auf den Weg. Er hatte sich 2 Wochen Urlaub genommen, um zu helfen. „Die Bilder aus den Krisengebieten waren viel zu schlimm als dass ich sie ignorieren könnte“, erzählte er mir. Als Werkstattleiter im Service bei Bergmann Maschinenbau GmbH und Co. KG hatte er volle Unterstützung des Mietparkleiters Sven Hagen und dort freie Auswahl. Ein C815s war die richtige Wahl. Spedition Wocken stellte ihm zudem sofort einen Truck mit Fahrer zur Verfügung.
Und mit den Worten „Die haben da gewiss Bedarf!“ stellte ihm Rebecca Schulte, Leiterin des Markant-Marktes, auch noch die Pritsche voll mit Wasser.
„Ich wusste nicht was mich erwartet, wo ich schlafe, was ich esse usw. und auch nicht was ich alles zu sehen bekomme… aber viel mehr Menschen als mir geht‘s so viel schlechter. Sie haben alles verloren. Da sind einige Wochen der Entbehrung lächerlich!“ so schilderte Rainer.
In Rech und der Region konnte der Lähdener mit dem Fahrzeug an vielen Stellen unterstützen. Reste von Häusern und dem Inventar wurden auf vorgelagerte provisorische Deponien gefahren und angespülter Schotter für den Bau provisorischer Straßen hinein gefahren - teilweise über 20 Stunden am Stück, pro Tour bis zu 15 Tonnen Material.
Schlafen durfte er in der Wohnung einer Anwohnerin. Geduscht wurde außerhalb im Grafschafter Sportzentrum in Vettelhofen. Wasser und Abwasser gab es selbst zur Abreise nach 2 Wochen noch nicht.
In guter Zusammenarbeit haben sich alle Beteiligten - Feuerwehr, Bundeswehr und viele Freiwillige - hervorragend ergänzt. Rainer bekam ein Gebiet mit einem groben Auftrag und einem Team zugewiesen, wo er sich anschloss. Gemeinsam wurde beim schnellen Kaffee die Strategie besprochen und los ging es. „Nicht lange reden, machen!“ So müsse es auch in der Politik laufen, so der Lähdener. Nicht Parteizugehörigkeit, sondern der Erfolg einer guten Sache müsse im Vordergrund stehen. Da sprichst du mir aus dem Herzen – es geht immer um das Wohl der Menschen! Für die richtige Sache gemeinsam an einem Strang ziehen!
In seiner Freizeit ist Rainer, der auch Mitglied des Traditions-Clubs der Motorradfreunde Lähden ist, gerne mit seinen Autos oder seinen Bikes unterwegs. Nach langem Sparen hat er seinen seit über 10 Jahren bestehenden Traum vom Dodge Challenger 392 verwirklicht. Den Sound konnte ich mit ihm gemeinsam gleich testen. Schon sehr beeindruckend – wobei mir mein leises und emissionsarmes E-Fahrzeug doch lieber ist. :-)
Lieber Rainer, danke für die spontanen Einblicke in deine Erlebnisse beim Hochwassereinsatz! Respekt vor deinem Engagement!
Herzliche Grüße - Martina Schümers